Stiftung Garnisonkirche rechnet mit 80.000 Besuchern jährlich [1]
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Ein Kran steht hinter dem an der Breite Straße gelegenen Sockelbau der Garnisonkirche. Rechts steht die Portalfassade des Langen Stalls. Im Inneren des rund 17 Meter hohen Sockelbaus soll über zwei Etagen eine Kapelle eingerichtet werden, hinzu kommen ein Café, ein großer Ausstellungsraum und Seminarräume.
Ein Kran steht hinter dem an der Breite Straße gelegenen Sockelbau der Garnisonkirche. Rechts steht die Portalfassade des Langen Stalls. Im Inneren des rund 17 Meter hohen Sockelbaus soll über zwei Etagen eine Kapelle eingerichtet werden, hinzu kommen ein Café, ein großer Ausstellungsraum und Seminarräume. Der Wiederaufbau des Turms der ehemaligen Militärkirche soll bis zum Sommer 2022 abgeschlossen werden. Die Kirche war in den Jahren 1730 bis 1735 nach Plänen des Architekten Philipp Gerlach gebaut worden und galt als ein Hauptwerk des preußischen Barock. Nach der Bombardierung durch die Alliierten am 14. April 1945 blieben nur Ruinen, die erst 1968 gesprengt und abgetragen wurden.
Eröffnen soll der für 40,5 Millionen Euro wiedererrichtete barocke Kirchturm im Sommer 2022. Die evangelische Kirche will den neuen Turm zudem für Friedens- und Versöhnungsarbeit nutzen.
Im Zentrum des 88 Meter hohen Bauwerks in der Potsdamer Innenstadt wird sich künftig die Nagelkreuzkapelle mit bis zu 100 Plätzen befinden. Zudem wird es auf insgesamt 1.200 Quadratmetern Fläche Ausstellungs- und Seminarräume, eine Mediathek, eine Terrasse sowie ein Cafe geben. Eine Aussichtsplattform wird sich in 60 Metern Höhe befinden.
Konzeptionell werde die Stiftung den Dreiklang verfolgen "Geschichte erinnern, Verantwortung lernen, Versöhnung leben", sagte der Theologische Vorstand der Stiftung, Martin Vogel. Entsprechende Ausstellungs- und Bildungskonzepte würden derzeit entwickelt.
Die evangelische Garnisonkirche war bei einem alliierten Luftangriff auf den Potsdamer Hauptbahnhof 1945 weitgehend zerstört worden. Die Ruine des Kirchenschiffs und der beschädigte Turm wurden 1968 in der DDR abgerissen. Seit 2017 wird der neue Turm am historischen Standort errichtet. Das Bauprojekt ist wegen der Geschichte der früheren preußischen Militärkirche in Potsdam umstritten.