Verteidigungsministerin tritt zurück

Christine Lambrecht tritt zurück

© Robert Michael/dpa

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat bei Bundeskanzler Scholz ihren Rücktritt eingereicht.

Christine Lambrecht
Verteidigungsministerin tritt zurück
Verteidigungsministerin Lambrecht hatte Bundeskanzler Scholz gebeten, sie aus dem Amt zu entlassen. Schon seit Tagen war über ihren Rücktritt in der Presse spekuliert worden. In einer Erklärung begründet Lambrecht ihre Entscheidung mit der Presseberichterstattung über ihre Person.

In der Pressemitteilung zu ihrem Rücktritt hat Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) die Rolle der Medien kritisiert: "Die monatelange mediale Fokussierung auf meine Person lässt eine sachliche Berichterstattung und Diskussion über die Soldatinnen und Soldaten, die Bundeswehr und sicherheitspolitische Weichenstellungen im Interesse der Bürgerinnen und Bürger Deutschlands kaum zu", erklärte die Ministerin in Berlin. Deshalb habe sie sich entschieden, ihr Amt zur Verfügung zu stellen.

Die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann sagte auf die Frage, ob Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit dieser Begründung einverstanden sei, der Kanzler respektiere die Entscheidung der Ministerin und auch die Gründe, die sie dafür angebe.

Lambrecht hatte zuletzt wegen eines auf Instagram veröffentlichten missglückten Silvestervideos für Schlagzeilen gesorgt. Sie hatte sich darin auf den Ukraine-Krieg bezogen, mit dem für sie "ganz viele besondere Eindrücke" und "viele Begegnungen mit interessanten und tollen Menschen" verbunden waren. Im Video war die Ministerin kaum hörbar, weil im Hintergrund Silvesterraketen und Böller knallten.

Mehr zu Bundesregierung
Ein Blick auf Khankendi in Aserbaidschan
Die Kirchen in Deutschland fordern in einem gemeinsamen Schreiben von der Bundesregierung den Einsatz für den Schutz der Menschenrechte in der Region Berg-Karabach und Armenien.
Kerstin Claus
Die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Kerstin Claus, will Regeln für die Beteiligung von Betroffenen an Aufarbeitungsprozessen erarbeiten. Unter anderem gab es in der EKD im Jahr 2020 und 2021 Konflikte um den Betroffenenbeirat.